Kategorie Vorlesung
Titel SFB-Ringvorlesung: "Was bedeutet "Schriftbildlichkeit"? Über die Operativität von Inskriptionen" (Prof. Dr. Sybille Krämer, Berlin)
Termine Dienstag, 16.07.2013
Ort Neue Universität

Referierende

Sybille Krämer

Vortragstitel

Was bedeutet "Schriftbildlichkeit"? Über die Operativität von Inskriptionen

Abstract

Was heißt es, Schriften nicht nur in einer phonographischen Perspektive als "aufgeschrie-
bene Sprache" zu verstehen? Das Konzept der "Schriftbildlichkeit" gibt darauf eine Antwort: Schriften sind Hybridbildungen zwischen Sprache und Bild, die diskursive und ikonische Merkmale verbinden und dadurch ein vorbildloses Darstellungspotenzial entfal-
ten. Entscheidend nun ist, dass dieses Darstellungspotenzial im Kern ein ‚Handlungs-
potenzial` ist. Schriften sind nicht einfach visuelle Signaturen, die etwas mitteilen, sondern Figurationen, mit denen wir etwas machen können. Es ist das Zusammenwirken von vier Schriftattributen: Räumlichkeit, Graphismus, Explorativität und Mechanisierbarkeit, in denen die operative Kraft der Schriftbildlichkeit wurzelt. Was das heißt, wird anhand von Beispielen erläutert und konzeptuell reflektiert.