Donnerstag-Freitag, 3.-4. November 9.00 Uhr c.t. (Umfang: 3 Doppelstunden)
Tironische Noten sind als untergeordnetes Schriftsystem in vielen lateinischen Handschriften des 9. Jahrhunderts präsent. Das Spektrum ihrer Anwendung reicht von gelehrten Kommentaren über textkritische Anmerkungen bis zu kodikologischen Notizen. Insbesondere die letzteren sind nicht für eigentliche Leser einer Handschrift bestimmt und häufig an der Grenze der Lesbarkeit. Die Formvielfalt der tironischen Noten tut ihr Übriges dazu, dass Bemerkungen dieser Art leicht mit anderen Zeichensystemen oder Pigmentierungen verwechselt werden können, die auf den Seitenrändern ihren Niederschlag finden. Anhand von Handschriften nieder- und oberrheinischer Provenienz werden Methoden erarbeitet, tironische Noten zuverlässig zu erkennen und sprachlich einzuordnen; ihre Aussagekraft im Methodenspektrum der Handschriftenforschung wird kritisch beleuchtet.
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