Dozentin: Dr. Sophia Prinz

Seminar-Vorbesprechung: Danijel Cubelic, 2. Dezember, 16 Uhr

Das Seminar beschäftigt sich mit der kulturellen und sozialen Bedingtheit des Sehens. Dabei stehen zwei theoretische Ansätze im Mittelpunkt, die dieses Problem auf unterschiedliche Weise beleuchten: zum einen die Leibphänomenologie von Maurice Merlau-Ponty, die die Wahrnehmungs- und Sinngenese in dem Aushandlungsprozess zwischen Leib und Welt ansiedelt,  und zum anderen die strukturale Psychoanalyse von Jacques Lacan, die demgegenüber davon ausgeht, dass der indivduelle Sehakt und das visuelle Begehren von der symbolischen Ordnung des „le  regard“ vorgezeichnet wird.
Anhand ausgewählter Primär- und Sekundärtexte werden die Kernargumente und Eigentümlichkeiten dieser beiden Visualitätstheorien gemeinsam erarbeitet, diskutiert und verglichen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob und inwiefern sich die leibphänomenologische und psychoanalytische Perspektive in einen praxistheoretischen Begriff von Wahrnehmung integrieren lassen.

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Literatur (u.a.):
Lacan, Jacques (1986): Das Spiegelstadium als Bildner der Ich-Funktion, wie sie uns in der psychoanalytischen Erfahrung erscheint, in: ders.: Schriften. Band 1, Weinheim, S. 61-70.
Lacan, Jacques (1998): The four fundamental concepts of psychoanalysis. New York, NY [u.a.], Norton.
Merleau-Ponty, Maurice (2003): Das Auge und der Geist. Philosophische Essays, Hamburg.
Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin.