Kategorie Workshop
Titel Gastvortrag: "Text im Kontext" und Workshop: "Kontext im Text" (Dr. Doris Decker, Frankfurt/Main)
Termine Donnerstag, 16.01.2014
Freitag, 17.01.2014
Ort Neue Universität/SFB-Geschäftsstelle

Vortragstitel
Text im Kontext. Zur Bedeutung des kulturgeschichtlichen Kontexts für das Verstehen der ältesten Texte über die Frühzeit des Islam

Datum
16. Januar

Abstract
Materieller Mittelpunkt des Vortrages sind arabisch-islamische Texte aus dem 8. und 9. Jahrhundert, die über die Frühzeit des Islam berichten. Die Frage nach deren Verstehen beschäftigt die Forschung in vielfältiger Weise. Was in den Texten sind historische Fakten? Wurde der Zeitgeist späterer Jahrhunderte in die Frühzeit des Islam rück-
projiziert? Diese u.a. Fragen werden im Vortrag aufgegriffen und es wird anhand ausge-
wählter Beispiele diskutiert, inwiefern der kulturgeschichtliche Kontext der Texte – insbesondere religiöse Veränderungsprozesse und theologische Kontroversen im Verlauf
der ersten islamischen Jahrhunderte – die Textaussagen über die Frühzeit des Islam mitbestimmt hat.
Die Quellengrundlage besteht aus der Sira von Ibn Ishaq (in der Redaktion Ibn Hishams), dem Kitab al-Maghazi von al-Waqidi, dem Band der Biographien der Frauen der Tabaqat von Ibn Sa’d, Bucharis Hadithsammlung und at-Tabaris Ta’rich.


Workshoptitel
Kontext im Text. Auf Spurensuche nach einem kulturgeschichtlichen Zeitgeist späterer Jahrhunderte in den ältesten Texten über die Frühzeit des Islam

Datum
17. Januar

Abstract
Im Workshop werden frühislamische Überlieferungen aus dem 8. und 9. Jahrhundert in den Blick genommen, die über die Beziehung des islamischen Propheten Muhammad
zur Jüdin Rayhana bint Zayd berichten. Anhand eines Vergleichs der knapp ein Dutzend Überlieferungen, die sich in der Sira von Ibn Ishaq, dem Kitab al-Maghazi von al-Waqidi, dem 8. Band der Tabaqat von Ibn Sa’d und im Ta’rich von at-Tabari befinden, sollen die dargestellten Geschlechterkonzepte erörtert werden. Dabei wird vor allem den Fragen nachgegangen, ob sich die Geschlechterkonzepte verändern und wenn ja, wie dies zu erklären ist. Ziel ist es, nach Indizien für einen sich in den Texten manifestierenden kulturgeschichtlichen Zeitgeist späterer Jahrhunderte zu suchen.

Anmeldungen
Zur Anmeldung für den Workshop wenden Sie sich bitte an Silke Hasper.

 

Referentin
Dr. Doris Decker ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster „Die Heraus-
bildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Promo-
viert wurde sie mit einer Arbeit über Frauenbilder in frühislamischen Überlieferungen
an der Universität Marburg. Ihre Forschungsschwerpunkte und Interessen sind die Religionsgeschichte des Islam (insbesondere frühislamische Literatur und Geschichte, Frauen im Islam) sowie Sexualität und Geschlecht im Kontext von Religion. Sprach- und Forschungsreisen führten sie nach Syrien, Ägypten, Jordanien und den Libanon. In ihrem PostDoc-Projekt beschäftigt sie sich mit dem Diskurs über Sexualität im Libanon.