Helmut Reimitz, Gast des Teilprojektes A04 hält einen halbtägigen Workshop in der Villa Poensgen ab. Darin wird es um historiographische Handschriften zur fränkischen Geschichte und Herkunft in Lorsch gehen. Insbesondere soll die Handschrift der Historien Gregors von Tours als Ausgangspunkt eines Vergleichs gedacht und diskutiert werden. Sie ist als historia ecclesiastica nach dem Modell der Rufinus Handschrift aus Lorsch gestaltet, nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich des Layouts und der Zusammenstellung der Texte. Gleichzeitig kann man an ihr einen neuen Trend im Interesse des Zusammenstellens einer neuen "karolingischen" historia ecclesiastica in Lorsch (und Metz) erkennen. Andere Handschriften dokumentieren nämlich ein starkes Interesse an anderen Herkunftsgeschichten und Identitätsressourcen  wie etwa die trojanische Herkunft der Franken und ihrer Könige, und andere damit zusammenhängende Identitätsressourcen.  Diese Aspekte werden an den erhaltenen Handschriften diskutiert, und dabei nicht nur die Frage eines hermeneutischen Zugangs zu ihrer kodiklogischen und paläographischen Gestaltung aufgeworfen, sondern auch die Frage ihrer Koexistenz in einer Bibliothek und die Tatsache, die dieses Nebeneinander für die Interpretation der erhaltenen Texte in diesen
Handschriften bedeutete.

Der Workshop steht allen SFB-Mitgliedern offen. Es wird jedoch um eine Anmeldung bei Frau Becker gebeten: julia.becker@zegk.uni-heidelberg.de