Kategorie Seminar
Titel Seminar: "Inschrift, Präsenz, Materialität.Theorie und Praxis in der mittelalterlichen Literatur" (wöchentliches Seminar)
Termine Freitag, 25.04.2014
Ort Palais Boisserée

Dozent: Prof. Dr. Ludger Lieb

Gegenstand:
Im Hohen Mittelalter sind Schrift und Geschriebenes etwas Besonderes. Dies gilt nicht nur für die Handschriften der Epen und Romane, die uns bis heute erhalten geblieben sind, sondern auch für die Texte, von denen die Romane und Epen erzählen. Eine heraus- ragende Rolle spielen dabei erzählte fiktionale Inschriften. Solche Inschriften sind dadurch gekennzeichnet, dass der Textträger kein Stoff ist, der gewöhnlich für das Schreiben ver- wendet wird (also kein Pergament, sondern Stein, Metall, Holz usw.). Zudem zeichnet sich die Schrift von Inschriften durch einen erkennbaren oder fühlbaren "Höhenunter- schied" gegenüber der Ebene des Text- trägers aus (zum Beispiel dann, wenn das Geschriebene eingeritzt ist). Das Seminar wird sich derartigen Inschriften in Wolframs ‚Parzival‘ und ‚Titurel‘, im ‚Tristan‘ Gottfrieds von Straßburg und in weiteren Texten zu- wenden. Zudem wird anhand jüngerer Forschungsbeiträge diskutiert, welche Rolle die Materialität des Geschriebenen spielt, wie Inhalt und Materialität zusammenhängen und auf welche Weise die Inschriften durch ihre spezifische Gegenwärtigkeit auf die Figuren einwirken. Das Seminar schließt an Fragen an, die für den SFB 933 eine wichtige Rolle spielen.
Teil dieses lektüreintensiven Seminars ist eine Blockveranstaltung mit Vorträgen der Studierenden.

Organisationsform:
Gemeinsame Diskussionen im Seminar sowie Vorträge der Studierenden während der Blockveranstaltung (Termin wird in der ersten Sitzung festgelegt).

Literatur:
Zum Seminar gibt es einen Reader, den Sie ab ca. 8. April 2014 im CopyShop COPY QUICK, Sandgasse 4a, Tel. 06221/183597, kaufen können.