Der Vortrag diskutiert zunächst verschiedene aktuelle Konzepte von Materialität: (Neo)Phänomenologie, materielle Kultur als Text, handlungstheoretische Ansätze und materielle Kultur als Netz von Bedeutungen. Aus erkenntnistheoretischen Gründen gibt Prof. Meier den letzten beiden den Vorzug, die miteinander kompatibel erscheinen und beispielsweise auch mit semiotischen Methoden konkretisiert werden können. Materielle Kultur ist in diesem Verständnis einerseits Objekt von (auch rituellen) Handlungen und Bedeutungszuschreibungen, andererseits Struktur, die Handlungen leitet, mit Referenzen und Bedeutungen versieht. Zugleich plädiert der Vortrag dafür, materielle Kultur als eine eigenständige Quelle zu verstehen, die neben und unabhängig von z.B. sprachlichen und bildlichen Quellen existiert, eigenen Regeln der Auswertung unterliegt und einen spezifischen eigenen Teil der Realität erfasst.
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