Die Pilgerkirchen am Jakobsweg versammeln in unterschiedlicher Zahl und Länge Inschriften, die im Charakter divers sind, sowohl mit Blick auf den Anbringungsort, die graphische Form, den Inhalt, die Funktion als auch die Erkenn- und Lesbarkeit. Im Mittelpunkt des Vortrages stehen Inschriften, die

Teil von bildlichen Darstellungen innerhalb der Bauskulptur sind, deren allgemeine Funktion wohl darin bestehen sollte, den Darstellungsgegenstand

zu erschliessen. Für fast alle Inschriften jedoch zeigt sich, dass sie entweder nur sehr schwer, unter besonderen kognitiven Voraussetzungen oder gar nicht lesbar sind, weil die graphische Form und die Art der Anbringung des Schriftzuges am Objekt die Lesbarkeit enorm erschweren, mit Suspensionen und Kontraktionen gearbeitet wurde, oder die Entfernung zum Betrachter bzw. die Belichtung eine

Entzifferung unmöglich machen. Im Vortrag werden die verschiedenen Optionen aufgezeigt, formal und inhaltlich untersucht und analysieren, verglichen und auf eine intendierte Kommunikationsabsicht befragt. Widersprüche werden dabei nicht eingeebnet, sondern pointiert herausgearbeitet.