Kategorie Workshop
Titel 2. gemeinsamer Workshop der SFBs 933 "Materiale Textkulturen" (Heidelberg) und 980 "Episteme in Bewegung" (Berlin) — Artefakte, Manuskripte und Wissensbestände in Bewegung. Praktiken materieller Mobilität in vormodernen Kulturen.
Termine Freitag, 16.10.2015 13:30-17:00
Ort Heidelberg Neue Universität, Hörsaal 1 (Erdgeschoss)
Dokumente
  • SFB933_Workshop_Okt_2015_Programm_fin_korr
  • Bericht_2._Gemeinsamer_Workshop_SFB_933_und_980
  • Nach dem ersten Treffen in Berlin im Oktober 2014 zum Thema „Marginalien und ihre Dynamiken in der Wissensforschung zu vormodernen Kulturen“ soll unser zweiter gemeinsamer Workshop das Phänomen der Bewegung in den Blick nehmen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SFB 933 Materiale Textkulturen und des SFB 980 Episteme in Bewegung widmen sich der Frage, wie lokostatische Artefakte, Manuskripte und Wissensbestände in Bewegung geraten. Häufig befinden sich schrifttragende Artefakte und Manuskripte an einem Ort, etwa in Archiven oder Bibliotheken, aber auch in Gräbern oder Tempeln, an Mauern oder Toren. Ebenso sind Wissensbestände häufig an bestimmte Orte und Institutionen gebunden. Dieser dominanten Immobilität des schriftlich gespeicherten Wis-sens stehen ebenso wirkmächtige Praktiken der Mobilisierung entgegen: Schrifttragende Artefakte werden in Prozessionen herumgetragen, werden als Zeugnisse und Botschaften übergeben, als Amulette oder Waffen am Körper getragen oder gar durch den Wald geschleift, oder der menschliche Körper selbst ist ein mobiler Schriftträger (Tätowierung, Körper- und Rüstungsbeschriftungen); Manuskripte gehen auf Reisen: werden getauscht, verkauft, gestohlen, werden auf Reisen geschrieben und als Briefe verschickt; das in der Schrift bewahrte Wissen schließlich gerät in Bewegung, wenn es heimlich ausspioniert oder organisiert abgeschrieben wird, wenn es neu entdeckt, aktualisiert und mit anderem Wissen kombiniert wird. Diese Praktiken stehen im Fokus des gemeinsamen Workshops.

    Der Workshop hat das Ziel, die unterschiedlichen Schwerpunkte und Diskussionskulturen der beiden geisteswissenschaftlichen und in der Vormoderne angesiedelten Sonderforschungsbereiche auf einer breiten Basis miteinander ins Gespräch zu bringen und damit die bereits begonnene Zu-sammenarbeit zu intensivieren.

    Workshopprogramm: Siehe Dokumente