Die Qin-Dynastie ist auch über China hinaus mittlerweile durch die spektakulären Funde der Terrakotta-Armee neben dem Grab des Ersten Kaisers von China bekannt. Die Reichseinigung, die dieser Kaiser und seine Armeen im Jahre 221 vuZ vollbrachten, markiert eine der größten historischen Wasserscheiden der chinesischen Geschichte, wenn nicht die größte. Die straffe, effektive Verwaltung, die sich zuvor über Jahrhunderte im Teilstaat der Qin herausbildete wurde als Standard auf das ganze China übertragen und beeinflusste Staat, Kultur und Gesellschaft über die folgenden zwei Jahrtausende und z.T. bis heute nachhaltig. Seit 1975 sind wir durch zahlreiche Handschriftenfunde zunehmend in der Lage, die Verwaltung des Qin-Reiches in immer größerem Detail nachzuzeichnen. Dazu gehören die Herstellung, Formate, Formulierungen, Organisation, Archivierung, Versand, Geheimhaltung und anderes mehr dieser Handschriften.

Prof. Chen, Leiter des maßgeblichen Zentrums für Bambus-, Holz- und Seidenmanuskripte und Herausgeber der jüngsten und umfangreichsten Neu-Edition der Handschriften dieser Art aus dem Qin-Teilstaat und dem Qin-Kaiserreich wird einen Überblick über viele jener Verwaltungsaspekte geben. Der Vortrag findet in chinesischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt. Auch für die anschließende Diskussion steht Übersetzungshilfe zur Verfügung.